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Fachgruppentreffen Kulturgeschichtliche Objekte am 26. Mai 2016

Verfasst am . Fachbereich: Kulturgeschichtliche Objekte

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Das diesjährige Fachgruppentreffen fand am Donnerstag dem 26. Mai 2016 bei bestem Frühlingswetter statt. Das Treffen wurde von Urs Lang als Ausflug nach Vindonissa, im heutigen Windisch AG, organisiert. Auf dem Programm stand als Erstes die Besichtigung der römischen Militärbarracken (Kontubernien) des Legionärspfades. Nach der Ankunft um 9:30 Uhr und einem Kaffee und Gipfeli, oder zwei, leitete uns der Geschichtsvermittler Michael Melchior durch die rekonstruierten Unterkünfte der römischen Legionäre. Michael Melchior nutzte die Gelegenheit, um anhand von archäologischen Funden, schriftlicher Quellen und Experimentalarchäologie ein Bild vom Leben eines Legionärs von vor ca. 2000 Jahren zu zeichnen. Dies war ausgesprochen eindrücklich. Melchior bestand jedoch bei vielen Ausführungen darauf, dass nach wie vor viel interpretiert werden muss und die Geschichts-vermittlung immer eine Annäherung an die Vergangenheit bleiben wird.
Um 11 Uhr ging es dann weiter zur Besichtigung der Klosterkirche Königsfelden. Die Klosterkirche steht unmittelbar neben den rekonstruierten römischen Militärbarracken und wurde nach der Gründung im Jahr 1309 von Klarissen und Franziskanern geführt. Die Kirche gehört heute zum Museum Aargau. Claudia Geissmann gab uns eine Einführung in den berühmten Glasmalereizyklus aus dem frühen 14. Jahrhundert, welcher zusammen mit der Chorverglasung des Berner Münsters zu den bedeutendsten der Schweiz gehört. Der noch weitgehend vollständig erhaltene Gemäldezyklus zeigt unter anderem die Passion Christi und die Auferstehung. Des Weiteren sind Darstellungen der Heiligen Franziskus, Anna, Niklaus und Klara zu sehen.
Nach dem Mittagessen in der Cafeteria Platane machten wir uns auf den Weg zum Vindonissa-Museum.

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Unterwegs besuchten wir die römische Wasserleitung, welche auch noch heute den Brunnen vor dem Hauptgebäude der Psychiatrie Königsfelden mit Wasser beliefert.

Im Vindonissa-Museum angekommen, gab uns Museumsleiter René Hänggi eine Führung durch das Jugendstilgebäude von 1912 und die sich darin befindliche Sammlung, welche sich fast ausschliesslich dem Fundplatz Vindonissa widmet. Die Sammlung ist unter anderem wegen der Funde aus dem Schutthügel Vindonissa sehr bekannt. Die organischen Holz- und Lederfunde sind dabei speziell erwähnenswert. Urs Lang stellte die in den 40-er Jahren des letzten Jahrhunderts, durch den Gerbereichemiker August Gansser konservierten, römischen Lederfunden vor. Sie waren Thema seiner Diplomarbeit und eines jüngst publizierten Artikels. (Anm. von C. Geissmann, die das ebenfalls speziell erwähnenswert findet.)
Zum Schluss liessen wir den Tag stilgerecht bei einem reichhaltigen römischen Aperitif ausklingen. Begleitet von angeregten Gesprächen, aus welchen sich das Thema der nächsten Fachtischrunde der FG kulturgeschichtliche Objekte herauskristallisierte: Knochen – Bein und Elfenbein. Mehr dazu in Bälde.

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Urs Lang (Programm & Text)
Claudia Geissmann (Fotos)

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